Schuld
Plattdütsch Spill in dre Akte von Gerd Lüpke 3D 4H 1Dek - 2 Stat.
Seit über 200 Jahren sind die Männer der Familie Bargmann Soldaten und Beamte, schon immer haben die Väter über ihre Kinder bestimmt. Nun will ausgerechnet Peter die Tradition brechen und Musiker werden! Sein Vater Harm, frühpensionierter Polizist, kann und will das nicht akzeptieren. Für Peter hingegen ist Harms Einstellung völlig von gestern. Kein Wunder, dass das eskalieren muss. Als Harm bei einem Streit handgreiflich wird, verlässt Peter ohne ein weiteres Wort das Haus. Seitdem gibt es von ihm kein Lebenszeichen. Die Eltern grämen sich. Die verwitwete Tochter Anne, die wieder zu Hause eingezogen ist, versucht, positiv nach vorne zu blicken. Dennoch versteht sie nicht, warum sich die Mutter dem Vater so unterordnet und warum der Vater so ein Despot ist. Mutter Martha versucht, zu vermitteln, erzählt von Harms positiven Seiten. Aber auch hier schwelt der Generationen-Konflikt gehörig. Da kommt plötzlich Nachricht aus Korsika. Ein Freund von Peter schreibt. Er ist mit ihm gemeinsam in der Fremdenlegion. Er berichtet, dass Peter nur angeheuert habe, weil er seinem Vater beweisen wollte, dass er ein echter Kerl sei. Sie würden bald in die Südsee verlegt werden. Doch dann steht überraschend Peter in der Tür, die Korsen haben ihn rausgebracht, er hat die Legion verlassen. Zunächst ist der Vater froh, seinen Sohn wiederzuhaben. Doch es ist schwierig für Peter, auf eigene Beine zu kommen. Seinen Job als Fernfahrer verliert er wegen Trunkenheit am Steuer. Ein anderer ist nicht in Sicht. Der einzige Lichtblick ist seine Freundin Ellen, die er aufrichtig liebt. Sie muss ihr Geld in einer Bar verdienen, was der Familie natürlich nicht passt. Sie ist eigentlich Krankenschwester, aber ihre Stelle wurde wegrationalisiert. Nun hätte sie ein Angebot in Australien. Sie geht nur, wenn Peter mitkommt. Der aber bemüht sich noch um die Liebe seiner wiedergefundenen Familie. Als er aber eines Abends mithört, wie sein Vater wieder einmal über ihn als Taugenichts wettert, steht sein Entschluss fest. Er löst sich endgültig aus alten Banden und bricht auf in ein neues Leben mit Ellen.
„Schuld“ heißt dieses Familiendrama, das im Kern um einen schweren Vater-Sohn-Konflikt kreist. Jeder weist dem anderen die Schuld zu und verursacht seinerseits neue Wunden beim Gegenüber. Keiner kann aus seiner Haut. Ein Teufelskreis, aus dem nur Peter schlussendlich den Ausweg findet. Ein intensiver Generationenkonflikt, nachvollziehbar, genau beobachtet und tief berührend.
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