Eine geht noch. Und noch eine. Und noch eine ...

Irgendwann endet auch die erfolgreichste Aufführungsserie – oder doch nicht? Zwei ausgemachte Schlingel beispielsweise treiben ihr Unwesen seit nunmehr 10 Jahren in der Uckermark und überziehen das Städtchen Schwedt und das Umland mit ihren Streichen. Die Einwohner und ihre Besucher freut es ...

... denn diese zwei Flegel sind Max und Moritz, die Helden aus Wilhelm Buschs gleichnamiger Reim- und Bildergeschichte. Am 28. Mai 2017 feiert die großartige Bühnenfassung von Dietrich Korten fast auf den Tag genau 10-jähriges Jubiläum bei den Uckermärkischen Bühnen Schwedt. Im Haus und auf der Parkbühne im Rahmen der Odertal-Festspiele wird der Text höchst lebendig, werden die originalen Verse geschickt eingebunden und lässt man auch die Kinder im Publikum aktiv teilnehmen.

Die beliebten Erzlausbuben, die 2015 selbst ihr sage und schreibe 150. Jubiläum feierten, entern die Bühne auch in weiteren Varianten: Jürgen Peters Bühnenadaption von Max und Moritz setzt auf einen frechen, heutigen Ton, reichlich Musik (Komponist: Michael Schellenbach) und bringt auch die Dorfgemeinschaft, die den Streichen zum Opfer fällt – und daran vielleicht auch nicht ganz unschuldig ist –, ordentlich ins Spiel. Auch hier geht es für die beiden Schelme glimpflicher aus als im Original.
Das ist anders bei Hanswalter Gossmanns Fassung von Max und Moritz. Diese orientiert sich stark am Original, das schön bühnengerecht erweitert, aber an keiner Stelle maßgeblich verändert ist.
Günther Siegmunds Max und Moritz hingegen integriert eine Kasperl-Figur ins bekannte Geschehen, die die Szenen in einem neuen Durchlauf positiv umkehrt. Max und Moritz „in brav" sorgen dann zusätzlich für beste Unterhaltung!
Und sogar als Tanzspiel kann man die Streiche von Max und Moritz erleben, komponiert und arrangiert für einen Sänger und Ballett von Norbert Schultze.

– 26.05.2017