Die toten Augen von London

Edgar Wallace gehört zu den erfolgreichsten Kriminalschriftstellern weltweit. Seine Romane wurden in über vierundvierzig Sprachen übersetzt und insgesamt über 100 Millionen Mal verkauft. Die zahlreichen Verfilmungen seiner Erfolgsromane begeistern auch nach wie vor das Publikum mit wohligen Schauern und dem richtigen Maß an Spannung. Dass seine Stoffe auch auf der Bühne ausgezeichnet funktionieren, beweisen die Dramatisierungen der fesselnden Wallace-Kriminalstücke.

Schön unheimlich nach bewährter Wallace-Manier geht es in Die toten Augen von London zu. Das Krimi-Erfolgsduo aus Florian Battermann und Jan Bodinus hat einen weiteren hochspannenden Coup gelandet. Diese Bearbeitung besticht durch atmosphärische Stimmung und zwielichtige Figuren. Eine Wallace-Adaption der Meisterklasse, die jetzt im Schlosstheater Neuwied Uraufführung feierte. Prominent besetzt, erlebte das Premierenpublikum die spannungsgeladene Inszenierung, in der der Humor nicht zu kurz kommt, aber Spannung und wohliger Grusel im Vordergrund stehen, und die es schafft, gegenüber den Kultfilmen der 1960er Jahre ohne Probleme zu bestehen. So verleiht Martin Semmelrogge der Rolle des Inspectors Larry Holt „eine neue, süffisante Note“ und „Anna Bergman ist als Assistentin des Inspektors regelrecht erfrischend“, wie die Rhein-Zeitung Neuwied am 14.10.2013 berichtet.

Schräger Humor, hohe Pointendichte und ein ironisches Spiel mit der bekannten Wallace-Story „Der Hexer“ zeichnen Tonio von der Medens Bearbeitung Der Häcksler aus.

Auch Der unheimliche Mönch gefällt mit spritzigen Dialogen und geistreichen Pointen. Frank Thannhäuser ist ein Krimi mit viel Unterhaltungswert gelungen, bei dem aber auch die Spannung nicht zu kurz kommt. Denn wer der Mörder ist, offenbart sich auch hier erst ganz am Ende. Ein typisch schauriger Wallace!

Mit Das indische Tuch hat Marc Gruppe eine fulminante Dramatisierung des bekannten Wallace-Stoffs hingelegt. Ein Stück, wie es spannender und überraschender nicht sein kann! Ein Schloss voller Angst und Geheimnisse – und jede Menge skurrile Verdächtige ... Ein nostalgischer Krimi der Extraklasse!

– 18.10.2013