Open air - das hat Tradition

Die Tage werden kürzer, und die Freilichtbühnen schließen wieder ihre Pforten. Unzählige Events, Open-air-Diners, Festivals, Sommertheater oder Konzerte im Park begeisterten die Menschen. Ein wunderbares Beispiel ist das zauberhafte Sommertheater Winterthur, das seine inzwischen 123. Saison gerade mit viel Applaus beendet hat.

Seit 1890 wird auf dieser Bühne regelmäßig im Sommer Theater gespielt. Wie damals sitzt das Publikum auch heute in einem herrlichen Garten und darf sich köstlich amüsieren. Zuletzt geschehen bei Ray Cooneys Wenn schon - denn schon, das "mit geschliffenen Dialogen für allerbeste Unterhaltung" (Stadtkultur, August 2013) sorgte.

Schon in der letztjährigen Saison brachte das Sommertheater drei hinreißend unterhaltsame Stücke aus unserem Haus auf die Bühne. Im Juni Der Hund von Baskerville von Florian Battermann nach der bekannten Vorlage von Sir Arthur Conan Doyle, im Juli Nun reicht's aber von Donald R. Wilde – die zugleich anrührende wie urkomische und absolut lebensnahe Geschichte einer Frau in den besten Jahren, die sich emanzipiert! Schließlich wurde im August Lügen haben junge Beine des Komödien-Meisters Ray Cooney gegeben. "Selten hat das Sommertheater Winterthur so viel Applaus eingeheimst wie während und nach dieser Premiere" (Thurgauer Zeitung; 14.08.2012).

Auch in vielen Jahren zuvor freute sich das Publikum über herrlich komische Stücke auf dieser schönen Traditionsbühne. Genannt seien zum Beispiel Ein Schlüssel für zwei, ein absurdes, aberwitziges Beziehungs-Spektakel von John Chapman und Dave Freeman, Alles in Butter, eine schlaue Polit-Komödie von Edward Taylor oder Joao Bethencourts aberwitziges Stück Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde, in dem ein jüdischer Taxifahrer in New York den Papst entführt und einen Tag Weltfrieden erpresst. Intelligent, aktuell und irre lustig.

Man darf gespannt sein, was Theaterdirektor Hans Heinrich Rüegg seinem Publikum im kommenden Jahr präsentiert.

– 23.09.2013