Gute alte Zeit – aber hallo!

Tapfere Ritter, holde Maiden, mächtige Götter und faszinierende Fabelwesen, das sind Figuren, aus denen Erfolgsstoffe gemacht sind. Die Zuschauerzahlen aktueller Kinoproduktionen über Hobbits und Titanen dokumentieren das eindrucksvoll, denn hier kann man in andere Welten eintauchen und sich einfach nur verzaubern zu lassen. Auch das Theater vermag durch diese Stoffe das Publikum zu begeistern und die Säle zu füllen.

Frank Pinkus und Nick Walsh entfesseln in ihrem beinahe historischen Ritter-, Mitmach- und Märchenspektakel ein Kuriosum mittelalterlichen Treibens, wenn in Die Retter der Tafelrunde eine Gruppe marodierender Ritter kurzerhand das Publikum gefangennimmt und ein urkomisches Kreuzzugs-Trainingslager beginnt. Das außergewöhnliche und originelle Stück bietet viele Überraschungen und eine Menge Unterhaltungspotential für Akteure und Zuschauer.

In Florian Battermanns pointenreicher und schwungvollen Komödie Ein Ritter zum Verlieben erscheint ebenfalls plötzlich ein Ritter aus einer Zeitmaschine. Mit allerlei Heldentum, Minne und mittelalterlichem Fachwissen wirbelt er das Leben der Schriftstellerin Lisa Sander ganz schön durcheinander. Eine Fügung des Schicksals oder doch ein trickreiches Spiel? – Ein Stück voller Herz und Witz.

Einige Jahrzehnte weiter zurück begeben sich die alten Recken der berühmten germanischen Sagenwelt und sorgen mit Das Ding der Nibelungen von Ingo Sax ebenso für ein komödiantisches Spektakel auf der Bühne. Haben sich die wackeren Helden in dieser kurzweiligen und spritzigen Komödie doch gewaltig verändert: Siegfried ist ein Trottel mit schwacher Blase, Krimhild ein blondes Dummchen – und nur Hagen ist ein kluger Kopf ... Eine lockere und amüsante Persiflage mit witzigen Dialogen.

Auch in Zeus & Consorten begegnet das Publikum vielen bekannten Figuren. Ein Becher voller griechischer Mythologie, Philosophie und Geschichte, fröhlich gemixt und neu verpackt. Ingo Sax' bissiger Humor, seine Sprache voller Wortwitz und jeder Menge Anspielungen lassen beim Zuschauer die Lachmuskeln zucken.

Zu guter Letzt erobert eines der klassischen Liebespaare der Weltliteratur die Bühne – Titania und Oberon. Die pointenreiche Komödie stellt hier die alles entscheidende Frage: Wie ging das eigentlich damals los mit diesem gegensätzlichen Paar? Ingo Sax taucht tief ab in die Welt der Elfen und Trolle – und findet witzig und aktuell die Antwort auf die Frage nach dem Beginn einer großen Liebe.

– 06.05.2013