Habemus theatrum

Im Namen des Paters, des Krimis und der geistreichen Komödie! Heilige Männer in ganz unheiligen Rollen und Situationen - das hat eine herrliche Fallhöhe auf der Bühne. Das Ergebnis liegt meist zwischen Hochspannung und großem Vergnügen. Überzeugen Sie sich selbst ...

... z.B. bei der Kriminalkomödie Ein Fall für Pater Brown von Florian Battermann und Jan Bodinus nach den bekannten „Father Brown Stories“ von Gilbert K. Chesterton. Der agile Pater begibt sich hier auf höchst humoristische Art an die Aufklärung des rätselhaften Falles.

Kriminell geht es auch in Frank Thannhäusers Edgar Wallace-Adaption Der unheimliche Mönch zu. Ein mysteriöser Kirchenmann taucht immer dann auf, wenn unheimliche Dinge im abgeschiedenen Landhotel Monkshall passieren. Und die erste Leiche lässt nicht lange auf sich warten ... Skurril und spannend, überraschend und sehr unterhaltsam zugleich.

Einen göttlichen Krimiklassiker gibt es bei uns auch mit Mord im Pfarrhaus, dramatisiert von Moie Charles und Barbara Toy. Die Vorlage stammt von der Queen of Crime Agatha Christie selbst. Hier lässt sie ihre neugierige und scharfsinnige Miss Marple eine kirchliche Familie gehörig aufmischen - höchst aufregend und voll herrlich schwarzen Humors.

Endgültig komisch wird es, wenn ein weltfremder Pfarrer und ein gerissener Gauner und Geschäftsmann die Rollen tauschen. Jack Popplewell treibt seine Protagonisten in Der Mann, der zweimal war in unmögliche Situationen - und lässt sie an den Herausforderungen wachsen. Eine wunderbar kluge, scharfsinnige Komödie!

Stoff für eine spritzige Komödie liefert auch der Kampf zweier Mönche um ihr Kloster, das zu einem Wellness-Hotel umgebaut werden soll. Gewitzt umschiffen sie in Florian Battermanns Drei plus Eins gleich Halleluja so manche Hürde und die Intrigen des Obergeistlichen, Bischof Leopold, um sich eine sorgenfreie Zukunft in den alten Klostermauern zu sichern. Pointiert, flott und voller Situationskomik.

Selbst vor Seiner Heiligkeit in Rom machen die Komödien keinen Halt. Joao Bethencourt lässt ihn in Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde sogar entführen! Und das ist der Startschuss für eine so unglaubliche Geschichte, dass sie wahr sein könnte, und die sich voller Witz und doch ganz ernsthaft an Themen wie Krieg und Frieden im Kleinen und im Großen wagt. Uraufgeführt vor fast genau vierzig Jahren ist diese Komödie damals wie heute mehr als sehenswert!

– 14.03.2013