Mörderisch gutes Theater

Agatha Christie zählt zweifelsohne zu den bekanntesten Kriminalschriftstellerinnen, und nicht ohne Grund sind auch ihre Theaterstücke weltweit auf den Spielplänen präsent. In der Reihe "Straßenfeger" erscheinen am 19. Oktober erstmals vier Fernsehproduktionen aus den 1960er und 70er Jahren auf DVD.

Mit Black Coffee (Monsieur Poirot und der schwarze Kaffee), Ein Fremder klopft an, Mord im Pfarrhaus sowie Und dann gabs keines mehr kann es so ein Wiedersehen in Starbesetzung geben.

Wer Live-Aufführungen von Agatha Christies Werken bevorzugt, hat dazu reichlich Gelegenheit, z.B. seit dem 13. Oktober bei Kurz vor Null im Münchner Blutenburgtheater. Regisseurin Yvonne Brosch gelingt mit einem hoch konzentrierten Ensemble eine hinreißende Aufführung, bei der nicht die Tat im Mittelpunkt steht sondern die verwobenen Beziehungen der Menschen zueinander - kongenial unterstützt durch ihre Bühnenbildner Andreas Arneth & Axel Ploch, die einen an Tschechow erinnernden Bühnenraum erschaffen.

Im Berliner Kriminaltheater ist derweil Der Hund von Baskerville nach Sir Arthur Conan Doyle zu sehen, der jüngst unter freiem Himmel im Sommertheater Winterthur das Publikum begeisterte.

Auch Edgar Wallace begeistert das Publikum: Das indische Tuch fesselt seit September im Das kleine Theater das Essener Publikum. Mörderisch gute Unterhaltung wird ebenfalls geboten bei Die toten Augen von London; die erste Bühnenbearbeitung dieses auch erfolgreich verfilmten Titels wurde jüngst von Florian Battermann und Jan Bodinus fertiggestellt und wird im Jahr 2013 in Bad Godesberg und Neuwied aufgeführt. Der unheimliche Mönch erlebte am Hamburger Imperial Theater in der Adaption von Frank Thannhäuser seine Uraufführung und treibt nun auch auf anderen Bühnen sein Unwesen.

Vom Imperial Theater aus startete auch die Erfolgsgeschichte von Fünf Frauen und ein Mord; dieses spannende Stück wird demnächst auch im Düsseldorfer Theater an der Luegallee zu sehen sein. Nach Hamburg kehrt dieses Theaterstück als Krimi & Dinner zurück.

Ebenfalls als Dinner-Krimi kann man Agatha Christies Hobby ist Mord in einer Produktion der Krimödie Hamburg erleben, und wie die weltbekannte Autorin höchstselbst einen verzwickten Kriminalfall löst, sollte man sich nicht entgehen lassen.

Dr. Jekyll und Mr. Hyde zählt ohne Zweifel zu den bekanntesten Gruselklassikern des 19. Jahrhunderts. Robert Louis Stevenson schuf diese Geschichte eines Mannes, dessen wissenschaftlicher Eifer in einer Katastrophe endete. Mit Jackie und Hyde liegt eine spannende Neuinterpretation vor, die die Handlung in die Gegenwart verlegt, und eine Frau in den Mittelpunkt rückt. Nach Aufführungen in Norderstedt und Ulm zeigt das Leo-Theater Wuppertal ab November dieses Theaterstück, wo ab Februar 2013 eine weitere bekannte Figur auf der Bühne steht: Ein Fall für Pater Brown.

Michael Cooney, erfolgreicher Film- und Komödienautor, legt nach Die Hölle wartet nicht mit Mordsgedächtnis einen weiteren super-spannenden Thriller vor.

Der erfolgreichste deutsche Psychothriller-Autor Sebastian Fitzek, dessen neuer Roman Abgeschnitten sofort in den Bestseller-Listen landete, und dessen erster Film Das Kind ab Oktober in die Kinos kommt, fand in Marc Gruppe einen kongenialen Bearbeiter, und so wurde Der Seelenbrecher bereits in Braunschweig und Wien vom Publikum gefeiert: "Der packende Psychothriller wird zum nervenaufreibenden Bühnenerlebnis" (Heute). Weitere Inszenierungen folgen in Berlin, Leverkusen, München und Würzburg.

Fast ein Krimi gelang Tom Müller und Sabine Misiorny mit ihrer hinreißenden Zwei-Personen-Komödie Zwei wie Bonnie und Clyde, die von dem unmöglichen Versuch handelt, eine Bank zu überfallen.

Neben den klassischen Krimi-Inszenierungen gibt es derzeit zwei ganz besondere Produktionen auf der Bühne zu erleben: das Theater Salz & Pfeffer präsentiert Die Mausefalle ebenso wie das Puppentheater Magdeburg Die Familie des Vampirs als Spiel mit Puppen – spannend im wahrsten Sinne des Wortes, was da passiert!

– 15.10.2012