Karl May quicklebendig und quietschvergnügt

Karl May ist auf dem Höhepunkt seines künstlerischen und finanziellen Erfolgs, als er im März 1899 zusammen mit seinem Verleger, seiner Ehefrau und einer Freundin, die kurze Zeit später seine zweite Ehefrau werden wird - auf gepackten Koffern sitzt und eine Reise antreten will, die ihn zum ersten Mal in seinem Leben an die Stätten seiner angeblichen Abenteuer in den Orient führen soll. Der unerwartete Besuch eines Gerichts-Assessors bei dem vorbestraften Hochstapler und Betrüger kommt da mehr als ungelegen und setzt eine Komödienmaschinerie in Gang, bei der Silberbüchse, Bärentöter und Henrystutzen ebenso zum Einsatz kommen wie hanebüchne Ausreden, falsche Identitäten und weibliche List. Eine Geschichte, zu glaubhaft um erfunden zu sein - oder?

Die Orientreise, die den Hintergrund dieser neuen Komödie „Manitu drückt ein Auge zu“ bietet, hat wirklich in der Besetzung Karl May und seine Frau Emma, Richard Plöhn (ein Fabrikant aus Radebeul) und dessen Ehefrau Klara, Karl Mays späterer zweiten Ehefrau, stattgefunden.
Auch der Verleger von Karl May ist eine historische Person; die Autoren halten sich – ganz im Sinne von Karl May – streng an die Fakten, aber eine Geschichtsstunde wird es nicht – schon eher eine Geschichtenstunde, in der fabuliert und extemporiert wird, was das Zaumzeug hält.
Nur die Figur des Assessors Friedmund Seug taucht in der Autobiografie von Karl May und auch sonst nirgends auf – und das hat auch seinen Grund!

Personen:
Karl May, 57 Jahre
Emma May, 43 Jahre, Karl Mays erste Ehefrau
Klara Plöhn, 35 Jahre, Karl Mays spätere zweite Ehefrau
Friedrich Ernst Fehsenfeld, 46 Jahre, Karl Mays Verleger
Friedmund Seug, 20 bis 30 Jahre

– 31.01.2012