Nussknacker und Mausekönig verlängert

Märchen nur zu Weihnachten? I wo! Nach einer überaus erfolgreichen Serie gibt das Heidelberger Theater im Februar eine "Zugabe" und zeigt noch einmal Marc Gruppes Bearbeitung von "Nussknacker und Mausekönig".

"Erfolgreiche Premiere des Weihnachtsmärchens
Nussknacker und Mausekönig im Heidelberger Opernzelt - Überwältigender Applaus

... professionell-liebevolle Inszenierung von Annette Büschelberger ..., die spannend und effektvoll zwischen (scheinbarer Realität) und Traumwelt changiert. Die Vorlage, E.T.A. Hoffmanns 1816 veröffentlichtes und autobiografische Züge tragendes Märchen "Nussknacker und Mausekönig" - in dem über magische Kräfte verfügenden Patenonkel Drosselmeier lieferte der Dichter ein ironisches Selbstportrait -, erscheint in neuem, attraktiven Gewand, da mit bemerkenswertem Einfühlvermögen für die Bühne tauglich gemacht.

Aus der 60-Seiten-Erzählung um den verzauberten Nussknacker und einen Weihnachtsabend im Hause des Medizinalrats Stahlbau formt
Marc Gruppe, Autor für Kinder- und Jugendtheater und Regisseur dazu, ein Stück für Kinder von heute. Es bleibt E.T.A. Hoffmann eng auf der Spur, bringt den phantasiereichen Soff den heutigen Theaterbesuchern aber mit zeitgemäßen Mitteln und Einfällen näher.

Immerhin aber reitet Fritz ... am Heiligen Abend vor glitzerndem Weihnachtsbaum auf einem Steckenpferd und wurde mit Zinnsoldaten beschenkt, Schwester Marie mit dem titelspendenden Nussknacker. Beim Christfeld geht es weniger feierlich denn ausgesprochen fröhlich und klamottig zu, ... Das Ehepaar Stahlbaum ist in Richtung Karrikatur angelegt, und auch die anderen geben sich leicht überdreht.
Wenn aber in der Nacht auf Drosselmeiers Zauberstab-Kommando die Zeiger der großen Uhr auf 12 stehen, werden im Weihnachtszimmer die Spielsachen lebendig, die Mäuse kriechen aus den Ritzen und der Nussknacker wird zum Kämpfer mit dem Säbel. Durch große Rasanz zeichnet sich die Schlacht zwischen Nussknacker und Mausekönig aus, in die Marie heftig involviert ist. ... Doch der Spuk geht vorbei und Drosselmaier kann "das Märchen von der harten Nuss" erzählen, in dem phantasievolle Maskenfiguren wie aufgezogen agieren und so E.T.A. Hoffmanns Automatenbegeisterung dokumentieren (Olympia). Aber noch einmal spitzt sich der Kampf zwischen Mausekönig und Nussknacker zu. Die Holzfigur gewinnt und wird von Marie erlöst. ...

Der Premierenbeifall wollte kaum enden." (Rhein-Neckar-Zeitung; 24.11.2009)

– 14.01.2010