Fröhliche Weihnachtsmärchenzeit

Schon alle Geschenke beisammen, den ersten Glühwein getrunken und – viel wichtiger – den Termin für den Besuch des Weihnachtsmärchens fest gemacht?

Ob mit oder ohne Kind(er), der Besuch des Märchens gehört für viele Menschen zum liebgewordenen Ritual, und so wundert es nicht, dass oft die Abendvorstellungen am schnellsten ausverkauft sind.

Die ersten Plätze behaupten unangefochten die Klassiker, und am Ohnsorg Theater konnte mit Hase und Igel „ein großer Spaß für die Kleinen“ (Hamburger Abendblatt) gerade Uraufführung feiern. Wie schon im vergangenen Jahr, mit Des Kaisers neue Kleider, gelang es Nora Schumacher als Autorin und Regisseurin gemeinsam mit dem Komponisten Stefan Hiller, das kleine und große Publikum von der ersten Minute an zu begeistern. Wir freuen uns sehr, mit dieser Fassung die erste Bühnenbearbeitung dieses Titels in unserem Verlag präsentieren zu können.

Von anderen Werken existieren zum Teil mehrere Varianten, die aber so unterschiedlich sind, dass sie sich keine Konkurrenz machen, sondern ein vielfältiges Angebot mit unterschiedlichen Besetzungsmöglichkeiten darstellen. So konnte sich beispielsweise Jan BodinusAlice im Wunderland einen festen Platz im Repertoire erobern und steht in diesem Jahr neben dem Theater in Heilbronn auch auf dem Spielplan des Theaters Chemnitz, das „wieder einmal ein gutes Händchen für Nonsens der Extraklasse“ (Freie Presse; 4.10.2022) beweist.

Auch Manfred HinrichsDer gestiefelte Kater (derzeit am Papageno-Theater in Frankfurt/Main) und Frank PinkusAladin und die Wunderlampe (aktuell am Weyher Theater und als Wiederaufnahme am Greifswalder Theater Vorpommern) zählen wie auch Michael Endes Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer zu den Highlights dieser Spielzeit.

Nicht immer müssen es prominente Titel sein. Dies beweisen seit Jahren die Kindertheaterstücke von Christina Stenger, und manche Bühnen – wie das Pinneberger Forum-Theater mit Kiki Kichererbse – haben ihre Texte schon mehrfach gezeigt und in den Weihnachts-Kanon aufgenommen.

Eine ganz, ganz, ganz besondere Komödien-Märchenaufführung beschert das Theater im Depot seinem Publikum. So wie die Drei Haselnüsse für Aschenbrödel im Fernsehen für viele das Fest erst rund machen, so zeigt man in Dortmund seit Jahren diese Geschichte in Stefan Keims nicht ganz ernst gemeinter Fassung Aschenbrödel - Nuss mit lustig für gerade einmal drei Mitwirkende. Und bei allem Spaß an Parodie und Verwandlungen geht es auch darum, dass Märchen die Kraft haben, einsame Seelen zu retten. Auch die, die nachts an einer Tankstelle stranden.

– 21.11.2022