Kult hoch zwei

Wenn es von einem Kultstück eine ebenso kultige Fortsetzung gibt … könnte man diese doch direkt nacheinander spielen. Gesagt, getan!

Was Michael Endes Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer und Jim Knopf und die Wilde 13 für das Kindertheater, das sind Ray Cooneys Doppelt leben hält besser und Lügen haben junge Beine im Komödienbereich.

Beide Stücke funktionieren einzeln perfekt und ohne Kenntnis des jeweils anderen Teils. Wenn sich aber die Gelegenheit ergibt, beide hintereinander zu erleben, dann potenziert sich das Vergnügen.

Am Mannheimer Oststadttheater beispielsweise standen die Geschichten des bigamistischen Taxifahrers jahrelang parallel auf dem Spielplan, so wie auch derzeit am Westfälischen Landestheater Castrop-Rauxel. Im Frühjahr gibt es nun Gelegenheit für den Besuch von Doppelvorstellungen im Brandenburger Kulturstadl in Bayreuth.

Wer es schaurig-komisch mag, dem sei Norman Robbins empfohlen. Die von ihm erdachte mörderische Familie Henks treibt ihr Unwesen in Schau nicht unters Rosenbeet und in der Fortsetzung Zum Henker mit den Henks!, in denen diverse Mitwirkende auf höchst unterhaltsame Weise auf der Strecke bleiben.

Ein weiteres Kult-Doppel hat sich mittlerweile dazugesellt: Im Oktober 2011 feierte Frederik Holtkamps Komödie Landeier – Bauern suchen Frauen ihre Uraufführung, und der Erfolg war überall so groß, dass bald die Frage einer Fortsetzung im Raum stand, die Marco Linke mit Landeier 2 – Jetzt geht’s zum Scheunenfest lieferte. Ab März zeigt Stößels Komödie Wuppertal beide Teile einzeln und auch als Doppelpack an einem Tag – und in der Pause gibt es Bratwurst!

– 03.02.2022