Ab ins Grüne!

Hier und da lockern einzelne Bundesländer die Schließungsanordnungen und erlauben – unter Beachtung der Auflagen – die Wiederöffnung der Theater. Die Abstandsregeln einzuhalten, stellt dabei sowohl kleine als auch große Häuser vor enorme Herausforderungen. Gut, wenn man einen Garten hat.

Das Theater an der Niebuhrg in Oberhausen, an dem bereits Autokino – Das Drive-in Theater entstand, nutzt ab Mitte Juni sein Gelände und veranstaltet Parkbanktheater. Zu zweit, oder mit Kindern aus der eigenen Familie, sitzt man auf Parkbänken, die so weit entfernt voneinander aufgestellt sind, dass die Einhaltung aller Abstandsregeln gewahrt ist.

Auf dem Programm steht passenderweise ein Stück, das unter freiem Himmel auf einem Campingplatz spielt: Frank Pinkus’ Erfolgskomödie Runter zum Fluss. In an die 70 Inszenierungen begeisterte diese 2-Personen-Komödie bereits das Publikum, darunter auch schon einige open air und sogar direkt auf Campingplätzen, und auch in der niederdeutschen Übersetzung von Renate Wedemeyer funktioniert dieses Stück hervorragend.

Weitere Theaterstücke, die „draußen“ spielen und sich für Freilichtaufführungen anbieten, sind beispielsweise das jüngst in Osterholz-Scharmbeck großartig präsentierte 3-Personen-Schauspiel Nach Paris! von Samuel Benchetrit, das auf einem Bahnsteig spielt.

In Kurt-Achim Köwekers Komödie Bilanz vor Mitternacht wird das Publikum Zeuge des ebenso spannenden wie unterhaltsamen Zusammentreffens dreier Männer an einer Bushaltestelle. Dieses Stück ist aber auch mit nur zwei Schauspielern realisierbar.

In Candlelight und Liebestöter von Tom Müller und Sabine Misiorny erlebt man den pointenreichen Nachmittag eines Ehepaares auf der Terrasse ihres Einfamilienhauses in einer Reihenhaus-Siedlung, der von Felix Borchert bereits auf Niederdeutsch übersetzt wurde.

Ebenfalls aus der Feder von Frank Pinkus stammt Ein Engel auf einer Bank am Fluss für sechs Darsteller, in dem ein lebensmüder Engel sich von seiner Wolke stürzt – und prompt auf der Erde landet, wo ihm die seltsamsten Passanten und die verrücktesten Situationen begegnen. Und so erlebt der himmlische Gast absolut irdische und dennoch total irre Szenen des ganz normalen Wahnsinns.

Sieben Schauspieler benötigt es, um die Kleingartenkolonie in den 60er Jahren zu bevölkern, in der Jan Exlers Komödie Der Kleingarten-König spielt, und die in der Übersetzung von Gerd Meier auch bereits auf Niederdeutsch vorliegt.

– 12.05.2020