Darüber lacht die Welt

Lachen verbindet – das ist weithin bekannt. Dass manche Theaterstücke dabei auch über Sprach- und Ländergrenzen hinweg bestens funktionieren, das stellen die folgenden Autoren und ihre Werke zwerchfellerschütternd unter Beweis.

Wo auch immer Kerry Renards Ganze Kerle! laufen: das Publikum ist aus dem Häuschen. Männer in Frauenkleidern sind auch im 21. Jahrhundert Garanten für jubelnde Zuschauer weiblichen wie männlichen Geschlechts. Und so wundert es nicht, dass allein in Hamburg innerhalb kürzester Zeit dieses Stück schon drei Inszenierungen erlebte: Im Ohnsorg-Theater, wo wegen des enormen Erfolges das Stück im Februar 2015 bereits zum dritten Mal in den Spielplan genommen wird, im Kleinen Hoftheater und jüngst bei der Theatergruppe Spunck, die – ebenfalls wegen der überwältigenden Nachfrage – weitere Zusatzvorstellungen anbot, die wieder innerhalb kurzer Zeit ausverkauft waren.
Auch das jüngste Stück von Kerry Renard, Zauberhafte Zeiten, erobert derzeit die Bühnen: Nach Braunschweig, Hannover und Hamburg folgen jetzt Frankfurt/Main, Düsseldorf und Bad Godesberg.

Nichts als Kuddelmuddel herrscht in Jürgen Hörners gleichnamiger Komödie bei der Generalprobe und Premiere eines Theaterstücks. Die zahlreichen Affären des Regisseurs, der Zickenkrieg zwischen den alternden Diven, der dem Schnaps zugeneigte Kollege, der den Text nicht kann und nicht zuletzt die Schlafmützigkeit des Technikers: All diese Zutaten vermischen sich zu einem komödiantischen Superhit, der nicht nur auf Hochdeutsch bestens funktioniert. Auch auf Niederdeutsch und Schweizerdeutsch feiert das Stück einen Erfolg nach dem anderen. Am 16. Januar folge die Alemannische Bühne Freiburg und beweist, dass Humor keine Grenzen kennt.

Ein topaktueller Komödienknüller mit Suchtfaktor ist auch Frederik Holtkamps Landeier. In diesem rasanten Stück suchen die titelgebenden Jungbauern Jan, Jens und Richard nach den Damen ihres Herzens. Und wie macht man das im Zeitalter von Facebook, Twitter und Whatsapp? Na klar, man stellt Videoclips bei youtube ein! Und so wird das tränenlachende Publikum Zeuge der mal mehr, mal weniger geschickten und erfolgreichen Versuche der drei Helden, sich im Netz von ihrer Schokoladenseite zu zeigen - Schafsherden, Treckertuning und Strip-Kochshow inbegriffen. Das Stück erfreut sich seit 2011 einer nicht abreißenden hochdeutschen Erfolgsserie. Auch die niederdeutsche Fassung erwies sich als echter Bühnenhit; am 16. Januar feierte das Stück gerade seine schwäbische Erstaufführung am Stuttgarter Komödie, und im Oktober in Dachau folgt die bayerische Fassung in Dachau.

Schon vor vielen Jahren schufen Gene Stone und Komödien-Genie Ray Cooney eine Komödie um eine (un-)mögliche Beziehung zwischen spießigem Beamten und ausgeflippten Hippie, die seitdem in allen Ländern und Sprachen die Häuser füllt und mittlerweile auch in einer fulminanten bayerischen Fassung erhältlich ist: Bleib doch zum Frühstück.

Ruhiger aber nicht weniger unterhaltsam geht es in Pam Valentines Gute Geister zu, die in Polen uraufgeführt wurde, und nach der Deutschsprachigen Erstaufführung am Ohnsorg-Theater überall begeisterte Presse- und Publikumsreaktionen erntet und ab März nun auch in der Schweiz auf dem Spielplan steht. Auch wenn man nicht an Geister glaubt: nach diesem Stück wünscht man sich, dass es sie gibt.

In Joe DiPietros Komödie Was zählt, ist die Familie! sucht der junge Nick, Enkel italienischer Einwanderer in New York, seinen Weg zwischen verlockenden Karrierechancen, Liebe zu seinen kauzigen Großeltern und deren gut gemeinten Kuppelversuchen. Augenzwinkernd und mit einem Hauch Melancholie spricht dieses Stück von Wurzeln und Neuanfang, von Festhalten und Loslassen. Nach einer langen Reihe enorm erfolgreicher Aufführungsserien auf Hochdeutsch wird diese hinreißende Komödie im März in Schwerin auch auf Niederdeutsch herauskommen.

– 19.01.2015