Der Berg ruft

Weihnacht in den Bergen, schneebedeckte Tannen, einsame Gipfel und leuchtende Almen, Ruhe und Idylle – verrückte Täuschungsmanöver und wilde komödiantische Verwicklungen. Wie bitte? Ja, natürlich! Wer nicht glaubt, dass ein Aufenthalt in den Bergen ebenso meditativ wie zwerchfellerschütternd komisch, ebenso abenteuerlich wie friedlich sein kann, der überzeuge sich selbst bei der Erkundung unserer vielfältigen alpinen Dramenlandschaft:

Es geht doch nichts über Urlaub in den Bergen. Das jedenfalls denkt sich Erna Bornemann in Karlheinz Komms Einakter Matterhorn. Das Matterhorn einmal mit eigenen Augen zu sehen, ist der größte Wunsch der 81-jährigen Dame, nachdem sie Zeit ihres Lebens ihre Ferien an der Nordsee verbracht hat. Höchst amüsant und voll Charme erzählt dieses kleine, aber feine Stück, wie Erna sich – auf überraschende Weise – ihren Traum erfüllt.

Manch einer sucht nicht nur Erholung, sondern auch Heilung in den Bergen – so der Ex-Politiker Lars Andree in Horst Vincons Komödie Gipfeltreffen. Nach einem handfesten Skandal – Affäre und Spionage inklusive – hat der ehemalige Minister sich zu einem Leben der Einsamkeit und Meditation auf einen Berggipfel zurückgezogen. Doch plötzlich schneien ihm eine attraktive Studentin, ein ehemaliger Parteikollege und last but not least seine Exfrau, eine spitzzüngige Journalistin, ins Haus. Soll er in die Politik zurückkehren? Kann er den Versuchungen der holden Weiblichkeit widerstehen? Bis das Publikum das erfährt, erlebt es mehr als einen „komödiantischen Höhepunkt“ (HNA) ...

Was wären die Berge ohne Heidi? Johanna Spyris Geschichte des liebenswerten Waisenkindes, das nicht nur das Herz seines kauzigen Großvaters, sondern auch die Herzen aller Zuschauer im Sturm erobert, liegt in zwei liebevoll adaptierten Fassungen vor: die eng an der Vorlage gehaltene Heidi-Bearbeitung von Karlheinz Komm sowie eine Heidi-Bearbeitung von Jan Bodinus, die sich besonders gut für kleine Ensembles eignet.

– 09.12.2015