Die wunderbare sexy Welt des Tony Dunham

Allen Fans eines intelligenten und ebenso witzigen wie tiefgründigen Schlagabtauschs zwischen Mann und Frau sei ein Besuch im Kölner Theater am Sachsenring empfohlen, wo seit 18. Juni eine hinreißende Komödie läuft. Und der Autor spielt dabei selbst die männliche Hauptrolle.

Das spitzzüngige 2-Personen-Stück Frauen, Frust und Fruchtbarkeit von und mit Tony Dunham, das bereits einige Inszenierungen auf deutschen Bühnen erlebte, sollte man sich wahrlich nicht entgehen lassen. Was wie ein ganz banaler Flirt anfängt, entwickelt sich zu einem Sprach- und Geschlechterrollen-Duell sondergleichen. „Ein flottes Psycho-Kammerspiel“ (Süddeutsche Zeitung), „spannende Unterhaltung mit Tiefgang“ (Kölnische Rundschau), „ein temporeiches, verzwicktes Super-Match auf der Aschenbahn des Zeitgeistes“, hieß es dazu zum Beispiel aus der Presse. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich persönlich von diesem Stück zu überzeugen.

Und auch die weiteren Stücke dieses Meisters von Komödien mit kleiner Besetzung verdienen Ihre Aufmerksamkeit, angefangen bei Die wunderbare, wunderbare sexy Welt des Theaters, in der zwei Darsteller in ebenso verrückten wie urkomischen Szenen 5000 Jahre Theatergeschichte durchrasen. Und noch mehr. Ein begeisterndes Stück für zwei spielfreudige Schauspieler, für das es nicht selten Standing Ovations gibt.

Böse-komisch hingegen geht es bei Doktor-Spiele zu, einer Komödie für drei Darsteller, die die Grenzen austestet zwischen erträumter Schwarzwaldklinik-Romantik und zynischer Klinikrealität. Wie gewohnt voll scharfzüngiger Dialoge und hervorrangend platzierter Pointen.

Bittersüße Töne klingen an in der Beziehungskomödie Traumfrau verzweifelt gesucht, einer amüsanten Zeitsatire über das Verlieren, Suchen und Finden von Partnern. „Ein Stück mit feinerem Humor, das durch seine Handlung fesselt. Es ist komisch, aber auch melancholisch, wie der Autor den Schmerz des Verlassenwerdens seziert ... tröstlich für Singles, mahnend für Paare, komisch für alle.“ (Münstersche Zeitung) Übrigens: Dieses Stück für eine Dame und einen Herren, kann auch gespielt werden mit 5 Damen und 1 Herren.

Eine Beziehungskomödie par excellence ist Liebe, Sex und Therapie, in der ein Paar sich in Therapie begibt. Alle Facetten der Beziehungsproblematik kommen hier zur Sprache - ebenso komisch wie ehrlich, hintergründig und ambivalent. Einiges davon wird einem mehr als bekannt vorkommen. Doch diesmal freut man sich, denn es gibt neben Denkanstößen Erleichterung durch Lachen. Und bietet nicht zuletzt „kontrastreiche Glanzrollen“ (Deggendorfer Zeitung).

Zwei glänzende Herren-Rollen finden sich in Marathon, für ebenwelchen sich die Freunde Fred und Robert gemeinsam, und doch sehr unterschiedlich, vorbereiten. Darüber entspinnt sich ein ebenso bitterböser wie tragischer, ein zynisch-komischer wie erschreckender Dialog, eine Komödie zwar, aber eine, die mit letzter Härte einen Sport entlarvt als Ersatzreligion, als Lebenshilfe, als Flucht. Oder anders gesagt, ein „Dialogfeuerwerk geprägt von Komik, Tragik und Zynismus“ (Rhein-Neckar-Zeitung).

Ein besonderer Wurf ist Tony Dunham mit Schnüffler, Sex und schöne Frauen gelungen, inspiriert von der Welt des „film noir“. Phil Dick ist so ein typischer Privatdetektiv à la Philip Marlowe. Natürlich trinkt und raucht er viel. Natürlich spielt eine unglaublich schöne und unglaublich verlogene Frau eine wesentliche Rolle. Natürlich sind auch brutale Cops und stinkreiche Männer mit von der Partie – und diese köstlich überdrehte Komödie für drei Darsteller ist die Garantie für einen pfiffig amüsanten Theaterabend. Sie bietet „ein wahres Feuerwerk an komplexen Dialogen“ und zeigt sich „überaus abwechslungsreich und kurzweilig.“ (Zitate: BNN) Jüngst brachte sogar eine Puppentheaterbühne (Figurentheater Chemnitz) das Stück meisterhaft auf die Bühne: „düster, rau, geheimnisvoll“ (Freie Presse).

Ähnlich inspiriert vom Film ist nicht zuletzt Stumm! Hollywood – die frühen Jahre. Anhand dreier Figuren zeichnet der Autor hier die wilden Sturm- und Drangjahre der Traumfabrik Hollywood in den ersten Jahren von 1912 bis 1929 nach: Produzent Watt E.Z. Goze, Regisseur Baron Lovitch und Star Mona Pole arbeiten im gleichen Genre, aber mit unterschiedlichen Motiven: der eine will Geld machen, der zweite Kunst, und die dritte will reich und berühmt werden. Und wenn Mona Pole beim aufkommenden Tonfilm mit ihrer Stimme und ihrem breiten polnischen Akzent scheitert, dann ist das ebenso komisch wie bitter. Wie gewohnt bei Dunham erleben Sie schnelle, pointierte und kluge Unterhaltung!

– 20.06.2014