Immer klasse: Klassiker

Sie sind es ja nicht ohne Grund: Klassiker besitzen einfach die Klasse, über Jahrhunderte zu bestehen. Damit überzeugt man sein Publikum so gut wie garantiert, denn sie haben alle viel zu bieten: Große Namen, zeitlose Themen und höchsten künstlerischen Anspruch. Kaum ein Spielplan im Land möchte auf sie verzichten. Seien es Originalstücke, Übersetzungen, Bühnenadaptionen oder Neubearbeitungen – Klassiker sterben eben nie, höchstens ihre Protagonisten. Einige schöne Vorschläge finden Sie hier.

Seit mehreren hundert Jahren für seine Lustspiele bekannt ist der Italiener Carlo Goldoni. Wir bieten seine Klassiker unter anderem in den sehr gelungenen Bearbeitungen von Franz Wirtz an, der Goldonis Stücke gekonnt in einem ebenso frischen wie frechen Ton präsentiert. Überzeugen Sie sich selbst, z.B. bei Der Diener zweier Herren, Das Kaffeehaus oder Mirandolina. Letzteres Stück wurde übrigens von Lord Byron als „eine der besten Komödien, die Europa jemals hervorgebracht hat“ geadelt.

Natürlich haben wir auch deutsche Klassiker im Programm. So zum Beispiel den zeitlosen Dramatiker und Schriftsteller August von Kotzebue. Sein Lustspiel Die deutschen Kleinstädter trifft auch heute noch ins Schwarze. Ganz besonders in der Bearbeitung von Günter Oehme, dem es meisterhaft gelungen ist, die Verwechslungskomödie voll zahlreicher Spitzen auf das so genannte Spießertum geschickt zu straffen und behutsam zu aktualisieren.

Klassiker-Status haben auch die Werke von E.T.A. Hoffmann, allen voran sein Kunstmärchen Nussknacker und Mausekönig, das bei uns in einer exzellenten Bühnenadaption von Marc Gruppe vorliegt. Diese „mit bemerkenswertem Einfühlvermögen für die Bühne tauglich gemachte“ (Inszenierung: Theater Heidelberg; Rhein-Neckar-Zeitung; 24.11.2009) Variante überzeugte bereits zahlreiche kleine und große Bühnen des Landes.

Wer bei Bühnen-Klassikern natürlich nicht fehlen darf, ist Anton Tschechow, der auch großartig in Mundart funktioniert. Grotesk, gescheit und hoch unterhaltsam werden in Der Bär, dat Beest vun Keerl / Een Heiratsandrag zwei Szenen auf dem russischen Land abgebildet, in denen heftig gestritten, getobt und geliebt wird.

Last not least bieten wir mehrere Fassungen von Nicolai Gogols Komödienklassiker Der Revisor an, die alle auf ihre Weise überzeugen. Sind die anderen recht personenintensiv mit 20 bis 22 Darstellern, so kommt die konzentrierte Fassung von Sergei Cramers Der Revisor beispielsweise mit nur 11 Akteuren aus, ohne die Prägnanz der Vorlage zu beschneiden. Eine reizvolle kleinere Alternative zu Gogols klassischem Original, die auch in anderen Sprachen prächtig funktioniert, beispielsweise auf Niederdeutsch als De Kunnerlüür oder Goot smeert is half wunnen.

– 13.05.2014