Die Mausefalle erobert Wien

Das längstgespielte Stück der Welt ist noch lange nicht abgespielt: Gerade erst feierte Agatha Christies Meisterwerk 60-jähriges Bühnenjubiläum im Londoner West End, nun läuft der Krimi in einer äußerst erfolgreichen Serie an den Kammerspielen des Theaters in der Josefstadt Wien. Was ist das Geheimnis dieses Erfolges?

Dafür gibt es ein paar gute Gründe. Und sicherlich nicht nur den, dass in Wien „alles fünfzig Jahre später“ passiere, wie der österreichische Dirigent und Komponist Gustav Mahler (1860-1911) sich einmal mokierte. Der spannende Who-dunit ist längst zum Klassiker avanciert. Um diesen Status zu erreichen, braucht es natürlich ein paar Zutaten. Agatha Christie beherrschte sie wie keine andere: eine geschickte Dramaturgie, die bis zum Ende spannend bleibt und einige Überraschungen bereithält, eine gute Portion doppelbödigen Humors, geschliffene Dialoge, skurrile Charaktere und nicht zuletzt einen Schuss Gesellschaftskritik. Die Wiener News meinten zum Stück: „Die Souveränität, mit der die ingeniöse Romancieuse die Technik des „Who done it“ beherrschte und dabei die Regeln des klassischen Kriminalromans brach, imponiert wie zu Lebzeiten der 1976 verstorbenen Verfasserin ... Dass dergleichen heute im ewigen Einerlei des psychiatrisch unterfütterten Blutzmetzgerns nicht mehr geschrieben wird, ist ein Jammer.“
Folke Brabands Inszenierung an den Wiener Kammerspielen sorgt für Begeisterung und setzt auf einen Hauch Nostalgie und den Glanz alter Schwarz-Weiß-Krimifilme. „Empfehlenswert" (APA) ist darüber zu lesen. „Selbst der finale Abspann ist noch großes Kino. Ja, diese Mausefalle schnappt zu, auch dank der wunderbaren Darsteller.“ (Kurier)
Wer das Stück noch nicht kennt, und sich selbst davon überzeugen möchte, der hat in dieser Spielzeit in Wien regelmäßig Gelegenheit dazu. Aufgrund der hohen Nachfrage befinden sich die Termine bis Juni bereits im Vorverkauf. Schnell Karten sichern.

– 14.01.2014