Opa ist die beste Oma

„Charleys Tante“, „Tootsie“, „Mrs. Doubtfire“ und „Rubbeldiekatz“ – was auf der Leinwand funktioniert, begeistert schon lange das Theaterpublikum: Männer in Frauenklamotten. Neben der komischen Charade bedarf es aber auch einer gut gebauten Geschichte, damit aus dem Ulk ein tragfähiger Theaterabend wird. Zu den bekannten Titeln gesellen sich ein paar neue, kultverdächtige Komödien.

Opa ist die beste Oma heißt einer dieser Neulinge, bei dem man mit großem Spaß erleben kann, wie „Opa sich in den Faltenrock wirft“ (NP; 16.11.2013), um sich entgegen dem Willen seiner Schwiegertochter um seine heranwachsende Enkelin kümmern zu können. Die Uraufführung dieser brandneuen Komödie von Lydia Fox am Neuen Theater Hannover erntete „viel Gelächter, viel Applaus“ (ebda.). Der Autorin gelingt es, das bekannte Motiv wunderbar bühnenwirksam einzusetzen und elegant in eine eigenständige, schöne Geschichte zu packen, bei der große Spielfreude aufkommt.

Ähnlich gut gelungen ist das Travestiespiel um Klaas Kästner, der alias Klara plötzlich eine sehr ansehnliche Journalisten-Karriere hinlegt. Frank Pinkus mixt in Agathe und ich einen mehr als schmackhaften „Cocktail aus Romantik und Witz“, voll „messerscharfer Dialoge ... stimmig, vielschichtig und amüsant ... nachdenklich und unterhaltsam zugleich“ (Weser Kurier; 11.01.2011).

Endgültig zum Brüllen wird das Verkleidungsspiel dann bei einem Stück wie Ganze Kerle! von Kerry Renard. Hier stellen vier gestandene Männer zur Rettung eines kranken Kindes eine erstklassige Travestieshow auf die Beine. Natürlich ist der Weg dorthin schon eine Strapaze für die Lachmuskeln. Doch am Ende gibt es meistens kein Halten mehr, das Publikum johlt und klatscht und biegt sich vor Lachen. Aktuell zu erleben zum Beispiel im Kleinen Theater Bielefeld.

– 21.11.2013