Uns schwant nur Gutes

Der Schwan ist ein inspirierendes Wesen und hat schon die Fantasie vieler Künstler beflügelt. Man denke nur an den Mythos von Leda und dem Schwan, das Märchen vom „hässlichen Entlein“, Richard Wagners Schwanenritter „Lohengrin“ oder natürlich das bekannte Ballett „Schwanensee“. Auch unsere Autoren haben sich inspirieren lassen - und so freuen wir uns, Ihnen zwei topaktuelle Neuerscheinungen zum Thema vorstellen zu dürfen - für die Großen und für die Kleinen.

Beginnen wir mit der zwerchfellerschütternden Komödie Schwanensee in Stützstrümpfen von Jan-Ferdinand Haas, die gerade in der Inszenierung von Jan Bodinus eine gelungene Uraufführung am Neuen Theater Hannover feierte. Hier schicken sich die drei Schuhverkäuferinnen Dora, Hanna und Dany an, mit einer selbst einstudierten Ballettaufführung den Räumungsverkauf ihres untergehenden Schuhgeschäfts anzukurbeln. Wer das Ballett sehen will, muss vorher ein paar Schuhe kaufen. Als Choreograph wird kurzerhand Doras Sohn Tim, ein Profitänzer, ins Boot beziehungsweise in die Strümpfe geholt, und sogar Inhaber Hubert Bauer selbst ist schließlich mit von der Partie. Schon die ungelenken Proben sorgen beim Publikum für viel Heiterkeit. Doch kein Halten mehr gibt es letztlich bei der Aufführung des „Schwanensee“, die kaum lustiger und origineller sein könnte. Kein Wunder, dass bei der Uraufführung „am Ende Jubel und Bravos prasseln“ (Neue Presse; 26.08.2013). „Vergnügen pur“ (Landeszeitung; 25.08.2013).

Phantastischer geht es bei Dana Fischers Die wilden Schwäne nach Motiven des bekannten Märchens von Hans Christian Andersen zu. Der Autorin ist eine lebendige Bühnenadaption gelungen, voll Witz, Schwung und Rollen, die reine Spielfreude freisetzen. Das Stück ist wie geschaffen für größere Ensembles und großen Bühnenzauber, funktioniert aber auch wunderbar mit einfachen Bühnenmitteln. Ein neues Märchenstück, das sein Publikum verzaubern wird - nicht nur zu Weihnachten, auch im Frühjahr, Sommer und Herbst. Denn es ist einfach zeitlos schön.

– 29.08.2013