Cooney – gar nicht lustig

Vater Ray und Sohn Michael Cooney sind bekannt für ihre zwerchfellerschütternden Farcen, die dem Publikum landauf-landab vor lauter Lachen kaum Luft zum Atmen lassen. Aber Michael Cooney kann auch ganz anders – er schreibt Thriller, die einem vor Spannung den Atem stocken lassen.

Die Hölle wartet nicht begeisterte jüngst am Galerietheater Zons in der Regie von Tom Müller und Sabine Misiorny. Und auch Mordsgedächtnis hält derzeit das Publikum im Göttinger Theater im OP in Schach.

Michael Cooney kann beides, urkomische Bühnenhits wie Und ewig rauschen die Gelder, ein turbulentes und schlaues Boulevardstück über einen Sozialbetrüger, als auch erfolgreiche Gänsehaut-Stücke. Die Presse bestätigt dies: Die Hölle wartet nicht ist „ein intelligenter Thriller, der mit mehreren Zeitebenen und wechselnden Sympathien für die Figuren spielt“ (Knechtsteden, August 2013/Galerie-Theater Zons, Dormagen). „Irritierend und spannend“, urteilt die Südwestpresse am 15.5.2013 (Aufführung: Gymnasium Metzingen). „Ein packender Krimi mit unheimlichem Hintergrund, ein Abend an der Grenze von Sein und Schein, von Leben und Tod, von Wahn und Wahrheit“, schreibt der Isarbote anlässlich der Aufführungen des Münchner Artikulttheaters. Simon Cable erwacht in einem Krankenhaus – und kann sich an nichts mehr erinnern. Er versucht verzweifelt, herauszubekommen, was geschehen ist, und sich vor allem die Frage zu beantworten, wer er ist. Ein Mörder? Ein Ermordeter? Ein Schuldiger? – Mit Die Hölle wartet nicht ist Michael Cooney ein unglaublich spannender Mystik-Thriller gelungen.

Auch in seinem neuesten Thriller verdeutlicht Michael Cooney eindrucksvoll, dass er die Klaviatur des Grauens und des Zweifels meisterhaft beherrscht. Mordsgedächtnis erzählt eine nervenaufreibende Geschichte über die Tiefen und schwarzen Löcher der Psyche. Die Münstersche Zeitung vom 9.7.2013 schreibt treffend: „zwei mitreißende Stunden Theater", oder: „das eindringliche Psychogramm einer Frau, die erst in ihrer schwersten Krise zu wahrer Stärke zurückfindet“. Weiter ist zu lesen: „Der Clou des Stückes besteht in den Rückführungen in die Vergangenheit, wobei Geschehnisse in verschiedenen Varianten durchlebt werden. Ehehölle und Liebesglück geben sich in rasantem Tempo die Klinke in die Hand.“ Dieses Stück ist spannend von der ersten Minute an. Denn sofort wird klar: Caroline kann ihrer Erinnerung nicht mehr trauen. Sollte sie tatsächlich einen Doppelmord begangen haben? Polizeipsychologe Ellis will helfen. Doch verdient er ihr Vertrauen? Die Antwort erfährt man ab Oktober auch beim Allgäuer Theaterkästle in Altusried.

– 22.08.2013