Neu auf Hoch- und gleich auch auf Niederdeutsch

Neues Jahr, neues Stück! Zwei beschwingte Komödien erfolgreicher Autoren der VVB stehen - kaum erstaufgeführt - auch für die niederdeutschen Bühnen parat. In den gelungenen Übersetzungen der Komödien „Zauberhafte Zeiten“ von Kerry Renard und „Pretty Girl“ von Florian Battermann kommen die Pointen nicht zu kurz. Und auch nicht die großen Gefühle.

Tiet to tövern, so heißt Heino Buerhoops niederdeutsche Fassung der Komödie Zauberhafte Zeiten von Erfolgsautorin Kerry Renard - eine herrlich komische und im wahrsten Sinne des Wortes magische Liebesgeschichte. Bereits Renards Ganze Kerle (niederdeutsch: Keerls döör un döör!) und Bord-Geflüster (niederdeutsch: Kabbelig up See) konnten deutschlandweit und auch auf Niederdeutsch punkten. Nun ist ihr Neuling Zauberhafte Zeiten seit dem 15. November 2012 im Neuen Theater Hannover und seit dem 23. November 2012 im Leo Theater Wuppertal zu sehen. Bereits bei der deutschsprachigen Erstaufführung in der Komödie am Altstadtmarkt in Braunschweig faszinierte das Stück das Publikum „mit witzigen Wortwechseln, Beziehungsklischees und Zaubertricks“ (Hessische/ Niedersächsische Allgemeine). Die „Komödie mit viel Magie“ (Die Rheinpfalz) ist mit der überschaubaren Besetzung von 2 Damen und 2 Herren auch für kleinere Bühnen interessant.

So unterhaltsam wie romantisch ist weiterhin die Komödie Smucke Deern (hochdeutsch: Pretty Girl) von Florian Battermann, ebenfalls von Heino Buerhoop mit Schwung ins Niederdeutsche übertragen. Pretty Girl wurde am 6. Januar 2013 in der Komödie am Altstadtmarkt in Braunschweig uraufgeführt, und die Braunschweiger Zeitung lobt die „anrührende Eindringlichkeit“ und die Geschicklichkeit, mit der der Autor das Stück „geschickt in der Schwebe“ hält. Gisa Zach, die erstmals an der Komödie Braunschweig erscheint, „spielt die Studentin am Rande des Bordstein-Abgrunds mit der flattrigen Unsicherheit des halb gefallenen Mädchens. Schnoddrig auftrumpfend, scheinbar abgebrüht, dann wieder ganz mädchenhaft fratzig, zornig ehrpusselig und sehr, sehr liebesbedürftig.“ Nicht nur das Publikum erliegt ihrem natürlichen Charme, auch ihr Bühnenpartner Marc Zabinski und dessen mit unlauteren Mitteln arbeitender Geschäftspartner (Kay Szacknys), der bald erkennen muss, dass Liebe mehr zählt als das Geschäft. Als zunächst dem jungen Glück eher ablehnend gegenüberstehende Haushälterin macht Gaby Blum eine hervorragende Figur „mit liebenswerter komödiantischer Knarzigkeit“, die zusammen mit Gernot Endemann ein spätes aber ebenso verdientes Glück findet. „Heftiger Beifall im vollbesetzten Haus“ beschließt eine absolut gelungene Premiere und auch beim ersten Gastspiel in Neustadt/Rbge. fühlen sich die Zuschauer "bestens unterhalten", wie die Leine-Zeitung konstatiert und darüberhinaus feststellt: „Ein Abklatsch des Hollywoodfilms 'Pretty Woman'? Weit gefehlt! Frisch und in die heutige Zeit transportiert wurde den Zuschauern köstliche Unterhaltung geboten.“

– 07.01.2013