Wer die Wahl hat, hat die Auswahl

Manche Geschichten sind einfach echte Evergreens – immer wieder neu und witzig, aktuell und unterhaltsam. Und eine von diesen Geschichten ist die vom „Gestiefelten Kater“, die seit mindestens 500 Jahren Jung und Alt in aller Welt begeistert.

So überrascht es wenig, dass das bekannte Märchen vielfach für die Bühne adaptiert wurde – und gerade die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Adaptionen beweist, dass die Geschichte des gewitzten Katers, der einen Müllerssohn zum Grafen, Schlossbesitzer und Schwiegersohn des Königs macht, auch heute noch Spannung und Unterhaltung für Theaterbesucher jeglicher Couleur bereit hält.

Der neueste Zuwachs unter unseren „Kater“-Adaptionen feierte gerade umjubelte Premiere am Hamburger Ohnsorg-Theater. Die witzig-charmante Bearbeitung von Der gestiefelte Kater aus der Feder von Manfred Hinrichs begeistert durch liebenswerte Charaktere, jede Menge Action auf der Bühne, einen Hauch von norddeutschem Flair – und nicht zuletzt durch die maßgeschneiderte Musik von Stefan Hiller: mal rockig, mal lyrisch, aber immer mitreißend!

Auch die im vergangenen Jahr am Schlosstheater Celle uraufgeführte Bearbeitung Der gestiefelte Kater - Sieben Leben! von Jan Bodinus fand begeisterten Zuspruch und wurde in diesem Jahr bereits erfolgreich nachgespielt.

Ein Blick in die verschiedenen Fassungen lohnt sich auf jeden Fall, wenn es darum geht, die passende Variante für die eigene Bühne zu finden. Mal ist es eine personenarme Fassung wie aus der Feder von Georg A. Weth oder von Frank Pinkus, die sich mit nur fünf Darstellern gerade für Gastspiele hervorragend eignen; mal wird aber gerade das Gegenteil gesucht, eine Bearbeitung, die mit reizvollen Nebenfiguren ausgestattet ist, mit der auch eine Freilichtbühne bevölkert werden kann. Ingo Sax schuf eine solche, und auch die bewährte Fassung von Helmut Münchhausen entfacht einen gehörigen Bühnenzauber.

Für Freilicht- wie auch Guckkastenbühnen geeignet sind fast alle Fassungen, und so überrascht es nicht, dass auch die für spezielle Bühnenerfordernisse geschaffenenen Bearbeitungen von Fritz Hellmann, Karlheinz Komm, Christa Rieken und Hans Thoenies von vielen Bühnen nachgespielt werden.

Und auch Fassungen, die schon lange im Programm sind, wie die nah am Original gearbeiteten Texte von Hans Müller-Schlösser und Robert Bürkner, finden begeisterte große und kleine Zuschauer. Robert Bürkners Text gibt es darüberhinaus auch in einer Einrichtung von Kurt-Achim Köweker und Rainer Antoine mit Songs von Peter Janssens, die aus dem Stoff ein schwungvolles Musical machen.

– 27.11.2014